Jugendseelsorger aus Burkina Faso zu Gast bei der KHG Saarbrücken:Mustermeldung
Der Goldrausch in Burkina Faso, einem der ärmsten Staaten der Erde, war am 17. Oktober Thema in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) heilige Edith Stein Saarbrücken. Abbé Marcellin Ouédraogo, Jugendseelsorger im Bistum Ouahigouya in Burkina Faso, war zu Besuch und berichtete im Gottesdienst der KHG und bei einem anschließenden Essen über seine pastorale Arbeit mit den jungen Opfern der Goldminen und der Armut.
„Die Armut ist unser größtes Problem“, sagt der 32-jährige Priester, der aktuell für das Katholische Hilfswerk missio im Bistum Trier unterwegs ist, um über das Leben der Menschen und der Kirche in seinem Land zu erzählen. Armut bedeute für die jungen Leute, viel zu oft keine Chance zu haben, keine Ausbildung zu bekommen und für die Zukunft keinen Weg zu sehen. Ohne Geld könnten die Eltern ihre Kinder nicht ur Schule schicken. Viele Kinder und Jugendliche landeten so auf der Straße, versuchten sich in den großen illegalen Goldminen durchzuschlagen. Bis zu 7.000 Menschen arbeiten in einer solchen Mine, treiben Stollen in die Erde, schlecht gesichert, hoffen auf schnelles Geld. Viele sterben dabei. Die jungen Leute vergiften sich beim Lösen des Metalls mit Quecksilber und Zyankali. Junge Mädchen prostituieren sich in den Minen um Geld zu verdienen. „Den Menschen fehlt alles zu Leben und das treibt sie in diese Minen“, sagt Ouédraogo.
Von seinem Bischof wurde er deshalb beauftragt, eine Begleitung für die Kinder und Jugendlichen in den Goldminen aufzubauen. Das bedeutet für den jungen Priester, möglichst viele aus ihren Notlagen heraus zu helfen. „Vertrauen schaffen und zur Veränderung motivieren“, hat er sich deshalb auf die Fahnen geschrieben. Er will helfen, Schule und berufliche Ausbildung möglich zu machen. Sein Traum ist es, gemeinsam mit anderen und mit der Hilfe von missio, in der Nähe jeder der drei Goldminen ein „Zentrum der Begleitung“ aufzubauen. Dort soll es Erste Hilfe geben, aber auch Unterricht, Möglichkeiten zur Versammlung und zum Gebet. Gemeindehelfer und Sozialarbeiter sollen die jungen Leute betreuen und Hilfe zu Selbsthilfe leisten. Die Kinder und Jugendlichen brauchten Ansprechpartner, die ihnen zuhören und ihnen eine „echte Perspektive für ihr Leben“ aufzeigen können.
Fast die Hälfte der weltweit rund 2.500 Bistümer der Katholischen Kirche befindet sich in Ländern, die wie Burkina Faso zu den ärmsten der Welt gehören. Am „Sonntag der Weltmission“ (22. Oktober) sammeln mehr als 100 päpstliche Missionswerke weltweit für die Arbeit in diesen armen Diözesen.
Weitere Information: www.missio-hilft.de