Die ältesten Hinweise über das Bestehen einer St. Martin-Kirche in Briedel reichen ins 6. Jahrhundert (wahrscheinlich 585 n. Chr.) Bestätigt wird dies u.a. dadurch, dass die Verehrung des heiligen Martin und der Bau von St-Martin-Kirchen in der Merowingerzeit, die insbesondere vom Trierer Bischof Magnerich (566-586) gefördert wurde.
Die ältesten Nachweise über das Bestehen einer eigenen Pfarrei in Briedel reichen in die 1. Hälfte des 10. Jhd. In einer Urkunde von 1154 werden die Regelungen der Zehntrechte neu festgelegt, indem die Pfarrei von ihrem Zehntanteil alles Notwendige innen und außen an der Kirche besorgen muss. Auch aus diesen Daten und anderen Aufzeichnungen geht hervor, dass die Pfarrei um das Jahr 1122 schon bestanden haben muss, denn es ist von einer "Gewohnheit" der Parochianen die Rede. Im 12. und 13. Jahrhundert wurde der Einfluss der Klöster Springiersbach und Himmerod in der hiesigen Region immer bedeutender.
1264 kauft das Kloster Himmerod die Besitzungen des Klosters St. Trond in Briedel und war hinfort bis zur französischen Besetzung der Rheinlande 1794 für rund 500 Jahre wesentlich bestimmend für die Geschicke der Gemeinde und der Pfarrei Briedel. Am 15. Juli 1315 wird die Pfarrei Briedel dann dem Kloster Himmerod inkorportiert. Damit fiel das gesamte Einkommen der Kirche dem Kloster zu, welches davon den Pfarrer besolden oder die Pfarrei durch eigene Mönche besorgen lassen musste. Auch die Kirchenbaukosten (Renovierungen) musste das Kloster bezahlen.
Seit der Zeit der Säkularisation war die Pfarrei dann wieder "selbständig" , zunächst im Bistum Aachen und ab 1824 dann wieder im Bistum Trier und ist heute Mitglied der Pfarreiengemeinschaft Zeller Hamm..
Die Vorgänger- Kirche (erbaut zu Anfang des 12. Jhd.) stand an demselben, über 1000-jährigen Kirchplatz, wie die jetzige, nur war der Chor nach Osten gerichtet, der Haupteingang im Westen und hinter dem Hauptaltar befand sich noch eine Tür.
Die älteste bekannte Aufzeichnung über die innere Einrichtung der Kirche stammt aus dem Jahre 1328. Damals konsekrierte Fr. Daniel, Weihbischof und Generalvikar des Erzbischofs Balduin von Trier einen Altar zu Ehren der Mutter Gottes, des hl. Apostels Matthias, der hl. Barbara, Margaretha, Maria Magdalena und des hl. Bischofs Paulinus. Außerdem war in der Kirche ein Bild der Mutter Gottes, in kostbare Stoffe gekleidet, vor dem die Brautleute gewöhnlich ihre Kerze niederstellten. 1472 erhielt die Kirche einen Anbau mit dem Nikolausaltar (für den Frühmesser). 1577 erhielt die Kirche ein neues Dach und neue Fenster. 1721 wurde der Anbau renoviert und eine ordentliche Verbindung zur Kirche hergerichtet sowie wiederum die Fenster erneuert. Wiederholte Klagen in den Akten lassen vermuten, dass die alte Kirche nicht sehr gut in den Lichtverhältnissen stand (vermutlich romanischer Baustil), wenig Plätze vorhanden war und sie auch sonst keine besonderen architektonischen Verzierungen hatte.
Plünderungen durch umherziehende Söldnertruppen, insbesondere 1587 und 1632-1635 (30-jähriger Krieg) beraubten uns wertvoller alter Inventarien.
Gönnen Sie sich einen Rundblick in der Pfarrkirche St. Martin und erfahren Sie weiteres Wissenswertes über die Kirchengemeinde Briedel:
https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-244660
http://www.briedeler-geschichte.de/chronik/pfarrei-st-martin